LVZ- Dienstag, 31. Mai 2011 - Seite 5:
Handwerk trifft nur wenige Schüler
Kfz-Werkstatt Krys in Rackwitz ist Gastgeber für die Veranstaltungsreihe
Rackwitz: Sonnenschein, ein frisches Lüftchen und eine umfunktionierte Werkstatt bildeten einen schönen Rahmen für die jüngste Veranstaltungsreihe "Handwerk trifft ...". In der freien Kfz-Werkstatt Jörg Krys in Rackwitztrafen sich Handwerker, Schüler, Lehrer und Eltern. 50 Unternehmen und zahlreiche Schulen wurden eingeladen, hätten Teilnehmer schicken können. Daran gemessen, war die Beteiligung überschaubar. Die Plätze waren dennoch gut besetzt. In zwei kleinen Runden entwickelten sich schnell gezielte, individuelle Gespräche. Das ist in großen Runden und auf Messen so nicht möglich.
Drei Fragen standen über dem Workshop: Was wollen die Schüler? Was brauchen die Unternehmen? Was können Eltern und Lehrer leisten? An zwei Tischen saßen sämtliche Beteiligte, um unter anderem diese Fragen zu beantworten. Angebot und Nachfrage haben sich gewaltig gewandelt. Vor einigen Jahren gab es noch über 12.000 Schulabgänger im Kammerbezirk. In deisem jahr sind es nur 4.300. Heißt: Die Unternehmen suchen und Ausbildungsplätze bleiben unbesetzt.
Auf der Suche ist auch holger Putze, der einen Mechatroniker für Kältetechnik ausbilden möchte. "Ich habe schon inseriert. heute wollte ich mich hier nach einem geeigneten Bewerber umsehen. Leider vergeblich, es ist keiner dabei", sagte der Kälte- und Klimatechniker. Einer der interessierten Schüler war Tom Drigalla suc der Artur-Becker-Mittelschule Delitzsch. Der 14-jährige wollte sich übe handwerksbetriebe informieren. "Ich dachte, ich kann mich auch selbst bei Betrieben bekannt machen für später, wenn es um eine Ausbildungbewerbung geht. Ich mache im nächsten Jahr den qulifizierten hauptschulabschluss und wollte wissen, was ich damit für Berufe lernen kann." Neu sei für ihn gewesen, dass man den Realschulabschluss in fas allen Handwerksberufen braucht, sogar für die Ausbildung zum Gebäudereiniger. Tom Drigalla will nun versuchen, vor der Ausbildung noch den Realschulabschluss zu machen, um bessere Chancen zu haben. "Obwohl die Teilnahme nicht berauschend war, muss ich sagen, dass es interessante und or allem intensive Diskussionen gab", resümierte Organisatorin Germaine Schleicher vom Amt für Wirtschaftsförderung.
Das Unternehmen Krys hatte sich spontan bereit erklärt, der Aktionstag auszurichten. Jörg Krys kaufte im Jahr 2001 das Gelände auf dem rackwitzer Gewerbegebiet. Damals war er "Einzelkkkämpfer", fing alleine an in seier Firma. Heute beschäftigt Krys acht Mitarbeiter, davon drei Lehrlinge.
Foto: Frank Pfütze
Quelle: Leipziger Volkszeitung